Wissenswertes
zu deutschsprachigen Memoiren der Napoleonzeit
Dr. Thomas Hemmann
- Veröffentlicht durch "Die Zinnfigur", Hefte 12/2000 und 1/2001 -
Einleitung
Eine wertvolle Ergänzung zur allgemeinen historischen Literatur bildet die Memoirenliteratur, gerade für den Zinnfigurensammler. Eine Vielzahl von Details, Szenen aus dem Zivil- und Militärleben, uniformkundliche Besonderheiten, Ursachen und Abläufe bestimmter historischer Entwicklungen, kurz: das Salz in der Suppe der Geschichte bilden die vielen kleinen Reminiszenzen, die in Erinnerungen der Beteiligten eingestreut sind. Dies gilt in besonderem Maße für die Napoleonzeit, mit der ich einmal den Zeitraum von 1789 bis 1815 hier charakterisieren will. Eine Zeit der Umbrüche in ganz Europa, von Portugals Atlantikküste bis zu Russlands Schneewüsten, eine Zeit der Leidenschaften, der Kämpfe und des Neubeginns! Die Memoirenliteratur zu dieser Zeit ist natürlich entsprechend reichhaltig; einen repräsentativen Überblick von deutschsprachigen Ausgaben findet man auf meiner Internet-Seite www.Napoleonzeit.de (derzeit 130 bibliografische Einträge allein zu Memoiren).
Ziel meines kleinen Artikels ist es, dem Zinnfigurensammler einen Überblick über die verfügbare Literatur und Anregungen für ein vertieftes Quellenstudium zu geben. Vielleicht findet sich die eine oder andere Idee für ein Diorama dabei - dies würde mich am meisten freuen. Für Kommentare, Berichtigungen und Ergänzungen bin ich ebenso dankbar. Noch ein Hinweis für die, deren Interesse ich geweckt habe: Bücher, die nach 1900 erschienen sind, wird man mit etwas Glück antiquarisch bekommen, die älteren Werke wohl nur in großen Bibliotheken oder als Reprints. Ich beginne mit der russischen Memoirenliteratur, da diese weitgehend unbekannt und auch - zumindest was die deutschsprachigen Ausgaben angeht - recht überschaubar ist.
Memoiren von Kombattanten auf russischer
Seite
Die Zusammenstellungen von Holzhausen und Kleßmann
Das klassische Werk über deutschsprachige Erinnerungen aus dem Russlandfeldzug 1812 ist die Kompilation von Paul Holzhausen "Die Deutschen in Russland 1812" [1], erschienen Anfang des 20. Jahrhunderts. Besonders wertvoll an diesem Buch ist die 12-seitige Quellenzusammenstellung, geordnet nach den Herkunftsländern der Memoirenschreiber. An dieser Zusammenstellung habe ich mich für den Abschnitt über russische Literatur weitgehend orientiert. Leichter zu bekommen (und deutlich preiswerter) ist das Buch von Eckart Kleßmann "Napoleons Russlandfeldzug in Augenzeugenberichten" [2], das auch jüngere Bucherscheinungen berücksichtigt (Kleßmann hat auch noch andere "Augenzeugenberichte" veröffentlicht, unter anderem zu Deutschland unter Napoleon und zu den Befreiungskriegen). Zu Kleßmanns Buch ist noch hervor zu heben, dass er im Anhang jeden zitierten Memoirenschreiber eigens charakterisiert, so dass der Leser zusätzliche biografische Informationen erhält. Dies ist nicht ganz unwichtig, da die Memoirenwerke natürlich unterschiedliche Qualität besitzen - einige sind weniger glaubwürdig, z.B. weil sie erst lange nach den Ereignissen geschrieben wurden bzw. sich nicht auf Tagebücher, Briefe oder andere zeitnahe Materialien stützen. Natürlich ist das eine oder andere Werk auch subjektiv gefärbt, da es wohl in der Natur des Menschen liegt, die eigenen Verdienste höher anzuschlagen als die anderer. Wer werfe den ersten Stein?
Carl von Clausewitz: Der russische Feldzug von 1812
Clausewitz' Buch [3] ist kein Memoirenwerk im strengen Sinne. Trotzdem finden sich viele persönliche Details im Text eingestreut, die das Buch auch für den Memoirenleser interessant machen. Dem Autor war es darum zu tun, "durch die Eindrücke, welche er bekommen hat, durch die Ansichten, die an ihm vorübergegangen sind, einige Farbtöne zu dem künftigen Bilde der Begebenheiten zu liefern". Clausewitz ging, nachdem er den preußischen Dienst im April 1812 als Major verlassen hatte, nach Russland und wurde dort als Oberstleutnant angestellt. Nach kurzer Zeit als Adjutant bei Generalleutnant v. Phull wurde er auf eigenen Wunsch zur Linie versetzt und kam in den Stab der Kavalleriedivision Pahlen III (im I. Kavalleriekorps Uwarow) [4]. In dieser Eigenschaft machte er den Rückzug zunächst bei der russischen Nachhut mit. Leider konnte Clausewitz kein Russisch, so dass er wohl etwas isoliert von seinen russischen Kameraden war und naturgemäß den Diskussionen unter den Russen nur schwer folgen konnte. Erschwerend kam hinzu, dass es bei den Nationalrussen gewisse Vorbehalte gegen die "Deutschen" gab - einmal wurde er sogar für einen Spion gehalten. Trotzdem liefert Clausewitz wertvolle Charakteristiken einiger Beteiligter sowie u.a. eine lebendige Darstellung der Schlacht bei Borodino, besonders der Diversion von 2.500 Reitern Uwarows in den Rücken des linken französischen Flügels am Morgen der Schlacht (für seine Teilnahme erhielt er einen Ehrensäbel und im Oktober 1812 den St.-Wladimir-Orden IV. Klasse). Interessant ist auch ein Erlebnis bei der Einnahme Moskaus durch die französische Armee: "Der Verfasser hatte das schmerzliche Vergnügen, ...bei den ersten Ulanenregimentern, die sich entwickelten, deutsch, und zwar in ganz berlinerischer Mundart kommandieren zu hören, und so waren es denn wirklich zwei preußische Regimenter, davon das eine, die brandenburgischen Ulanen, seinen Standort in Berlin gehabt hatte. Er benutzte diese Gelegenheit, um durch einen der Offiziere den Seinigen Nachricht von sich geben zu lassen." [3]; S. 126f. Im September wurde Clausewitz zum Wittgenstein'schen Korps, das den rechten russischen Flügel bildete, versetzt.
Abbildung 1: Carl von Clausewitz
Generalquartiermeister Wittgensteins war der General Diebitsch und geradezu klassisch ist die fesselnde Erzählung Clausewitz über seine Teilnahme an den Verhandlungen zwischen Diebitsch und dem preußischen General Yorck, die Ende Dezember zum Abschluss der berühmten Konvention von Tauroggen führte.
Nadeshda Durowa: Die Offizierin
Diese Erinnerungen (leider ist kein Bild der Durowa beigegeben) sind allein deshalb schon bemerkenswert, da sie von einer Frau, die sich als Mann verkleidet und in dieser Rolle die Feldzüge von 1806 bis 1815 mitgemacht hat, geschrieben wurden [5]. Nadeshda Durowa, geboren 1783, trat 1806 in das Regiment Polnische Ulanen ein, nachdem sie vorher kurz bei einem Don'schen Kosakenpulk stand. Zum Jahreswechsel 1807/08 wurde sie zu Kaiser Alexander I. befohlen, da ihr Geheimnis gelüftet worden war. Zu ihrer eigenen Überraschung erhielt sie - statt der erwarteten Entlassung - ein Offizierspatent und wurde zu den Mariupol'schen Husaren versetzt. Gleichzeitig erhielt sie die Erlaubnis, sich "Alexandrow" zu nennen, in Anlehnung an den Namen des Kaisers. 1811 wurde sie auf eigenen Wunsch zu den Ulanen zurück versetzt, da sie sich die kostspielige Unterhaltung der luxuriösen Husaren-Offiziersuniform nicht leisten konnte, wie sie schreibt. Als Ulanenoffizier nahm sie an der ersten Hälfte des Feldzuges 1812 teil. Nach der Einnahme Moskaus musste sie wegen Krankheit die Armee verlassen - übrigens ein Umstand, den man bei vielen Memoiren dieser Zeit finden kann. Das Nervenfieber wütete in allen beteiligten Armeen! Kaum genesen, folgte sie im Frühjahr 1813 der nach Westen vorgestoßenen Armee, war an der Belagerung Modlins und schließlich - nach einem Umweg über Böhmen - an der Einschließung Hamburgs beteiligt. Auch 1815 wurde sie noch einmal mit ihrem Regiment mobil gemacht, kam aber nur bis zur Grenze und erhielt dann Rückmarschbefehl. 1816 nahm sie ihren Abschied als Stabsrittmeister und Ritter des St.-Georgs-Ordens. Sie starb 1866.
Karl v. Francois: Die Memoiren aus der Zeit der Befreiungskriege
Francois (geboren 1785) hatte, bevor er in die 1812 in die russische Armee eintrat, bereits ein abenteuerliches Leben hinter sich. Als Jugendlicher verließ er vorzeitig die sächsische Ritterakademie (eine Art Kadettenschule in Dresden), wurde 1803 Offizier in der preußischen Armee, bei der Übergabe von Erfurt 1806 kriegsgefangen und erbat nach dem Frieden von Tilsit 1807 die Entlassung. Kurz darauf wurde er als Oberleutnant in der württembergischen Jägergarde zu Pferd angestellt. Wegen Händeln mit einem anderen Offizier wird er 1808 vor ein Kriegsgericht gestellt, zum Tode verurteilt und vom König zu sechs Jahren Festungshaft begnadigt. Auf der Festung Hohenasperg gelingt ihm, was vor ihm noch keiner geschafft hat - die Flucht. Nach mehrmonatiger Irrfahrt langt er wieder bei seiner Familie in Sachsen an. Dort hält es ihn aber nicht lange; er schließt sich 1809 als Offizier dem Schill'schen Zug durch Norddeutschland an. Schill trug ihm auf, die Elbfestung Dömitz zu besetzen, um den Rückzug der Schill'schen Hauptkräfte zur Ostseeküste zu decken. Nachdem diese Aufgabe gelöst war, folgte Francois über Rostock und von da mit dem Schiff Schill, erfuhr aber auf Rügen von Schills Tod am 31. Mai in Stralsund. Francois beschloss, mit seinem Schiff nach England zu flüchten, wurde aber von dänischen Kanonenbooten aufgebracht und interniert. Nach langwierigen Verhandlungen durfte er in seine Heimat zurückkehren. 1810 reiste er dann heimlich über Helgoland nach London, wo aber weder der Herzog von Braunschweig noch der englisch-hannoversche General Decken ihm eine passable Anstellung verschaffen konnten. So musste Francois erneut ohne Aussichten für die Zukunft nach Sachsen zurückkehren. Erst durch die im Laufe des Jahres 1811 zunehmenden Spannungen zwischen Frankreich und Russland konnte er wieder Hoffnung schöpfen. Anfang 1812 fuhr er nach Russland. Dort erhielt er eine vorläufige Anstellung als Generalstabsoffizier im Korps des General Tormassow und machte dort u.a. das Gefecht von Kobrin und die Schlacht von Gorodetchna mit. Kaiser Alexander hatte noch nicht über seine definitive Verwendung entschieden, inzwischen hatte jedoch Kutusow das Recht erhalten, (Subaltern-?)Offiziere anzustellen, so dass Francois im Oktober zur russischen Hauptarmee reiste, um dort sein Glück zu versuchen. Es gelang ihm, im Sum'schen Husarenregiment als Offizier einrangiert zu werden (vgl. den folgenden Abschnitt zu Eduard von Löwenstern, der ihn auch in seinen Erinnerungen erwähnt). In diesem Regiment dienten viele Kurländer, mit denen Francois sich auf Deutsch verständigen konnte. So machte er die Verfolgung der zurückflutenden Grande Armee mit, wo er auch die Gräuel mit ansah und beschrieb, die einzelnen Gefangenen und Nachzüglern von den russischen Bauern angetan wurden. Eine kleine Szene mag hier eingeschaltet werden, aus dem Gefecht bei Krasnoi, "bei welchem es das Glück fügte, dass die Eskadron, welcher Behr, Turnow und ich angehörten, zwei erfolgreiche Attacken auf eine Infanteriekolonne und eine feuernde Batterie machten. Die Infanterie ward zersprengt und gefangen, die Batterie genommen. Vergnügt über diese gelungene Affäre sagte ich im Zurückreiten zu Turnow: 'Es ist gut, dass wir uns mit diesen Waffentaten ins Regiment eingekauft haben; das wird den Russen Zutrauen geben.' - 'Jawohl, ihr habt euch brav gehalten', erwiderte in deutscher Sprache ein hinter uns reitender, in einen schlechten Mantel gehüllter, alter Kosak. Erstaunt blickten wir uns um. Da sprengte er vor und rief: 'Graf Pahlen, lassen Sie Sammeln blasen!' Wir erkannten nun in ihm unsern würdigen Chef Miloradowitsch."
Abbildung 2: Karl von Francois
Francois gelangte, nachdem er Ende Dezember ebenfalls vom Nervenfieber befallen wurde und sich erst nach Monaten auskuriert hatte, im weiteren Verlauf der Befreiungskriege mit seinem Regiment bis nach Frankreich, wobei er in Stuttgart sogar noch einmal mit dem württembergischen König in Berührung kam. Nach ehrenvollem Abschied (er erhielt den Wladimir-Orden) trat er 1815 als Major in die preußische Armee über, wo er bis zum General aufstieg und 1855 verstarb. Abschließend noch ein Erlebnis dieses Haudegens, das ebenfalls als Vorlage für ein Diorama diene könnte: "Am 3. Januar 1814 gingen wir bei Fort Louis über den Rhein. Die Österreicher hatten die Brücke geschlagen, unsere Avantgarde, von Graf Pahlen geführt, nahm den Platz, ohne heftigen Widerstand zu finden; ihr folgte unmittelbar nach der Einnahme Graf Wittgenstein mit seinen sämtlichen Generalen und Adjutanten. Auch ich befand mich in der Suite als Adjutant des österreichischen Obersten Czonith, welcher dem russischen Hauptquartier zugeteilt war. Als wir auf die mit Schnee und Eis bedeckten Wälle hinaufkamen, flog eine Passkugel von außerhalb her als letzter Gruß in unsere Reihen und schlug dicht bei meinem Pferde ein. Das Tier sprang zur Seite und stürzte mit mir einen dreißig Fuß hohen Wall hinunter. Man eilte mir zu Hilfe; jedermann glaubte, ich sei zermalmt, aber wunderbarer Weise hatten weder ich noch mein Pferd Schaden genommen, einen verrenkten Fuß abgerechnet, der mir einige Tage hinderlich war." [6]; S. 159f. Der Vorfall wird auch von Eduard v. Löwenstern erwähnt, zu dem wir im folgenden kommen.
Eduard v. Löwenstern: Mit Graf Pahlens Reiterei gegen Napoleon
Eduard, 1790 geborener jüngerer Bruder des weiter unten genannten Woldemar von Löwenstern, hinterließ eines der lebendigsten Erinnerungsbücher der Napoleonzeit. Eduard war sowohl literarisch als auch als Zeichner hochbegabt - das Buch enthält ein schönes Selbstbildnis in Generalsuniform aus dem Jahr 1837.
Abbildung 3: Eduard von Löwenstern
Der junge Baltendeutsche trat 1806 in die Armee ein (also mit 16 Jahren), nahm als einfacher Husar im Sum'schen Regiment am Feldzug in Polen 1806/07 teil und wurde 1808 Kornett, 1811 Leutnant, Ende 1812 Stabsrittmeister, im Februar 1814 wirklicher Rittmeister und im April gleichen Jahres Oberstleutnant! Den Feldzug 1812 machte er als Adjutant des bereits erwähnten Grafen Peter von der Pahlen III mit, der während der Phase des Rückzugs nach Moskau meist die Nachhut der 1. Westarmee kommandierte. Wahrscheinlich kam er dadurch auch in dienstliche Berührung mit Clausewitz, den er jedoch nirgends erwähnt. Die Memoiren sind ungeschminkt geschrieben und enthalten unzählige interessante Fakten, beginnend mit den schlimmen Ausschreitungen der "wilden Sum'schen" in Ostpreußen 1806/07, zu den Verhältnissen in den baltischen Ländern jener Zeit, über die Mobilmachung 1812 (wo beiläufig erwähnt wird, die "Husaren bekamen Piken und warfen die unnützen Karabiner zum Teufel" [7]; S.91), über die Feldzüge 1813 in Sachsen, Schlesien und Böhmen (darunter über einen Streifzug mit dem berühmt-berüchtigten russischen Parteigänger Figner) sowie über die Kampagne in Frankreich 1814. Im Kapitel über 1814 wird besonders plastisch die Flucht der russischen Kavallerie bei Mormant am 17. Februar geschildert, bei der Löwenstern um ein Haar gefangen genommen worden wäre. Ein weiterer Höhepunkt des Buches ist die Darstellung der großen russischen Truppenschau vor den verbündeten Monarchen bei Vertus im Jahr 1815, an der mehr als 150.000 Russen teilnahmen.
Wir verdanken Löwensterns Erinnerungen einem Wetzlarer Buchbinder, bei dem Eduard 1814 auf der Rückreise von Frankreich im Quartier lag, diesem von seinen Abenteuern erzählte und daraufhin von dem Buchbinder ein leeres Buch geschenkt bekam, mit der Bedingung, alles aufzuschreiben und den Buchbinder ebenfalls zu erwähnen (S.248)! Eduard v. Löwenstern starb 1837 in Astrachan als Generalmajor.
Woldemar v. Löwenstern: Denkwürdigkeiten eines Livländers
Woldemar, der ältere Bruder Eduards, wurde bereits 1777 geboren. Er trat 1793, d.h. auch mit sechzehn Jahren als Sergeant in das Semenow'sche Garderegiment ein [8]. Später wechselte er zum Kürassierregiment Rumsen (nachher Woinoff) und machte 1799 die Kampagne in der Schweiz mit und wurde mehrfach befördert. Etwa 1804 verheiratete er sich, nahm als Major seinen Abschied und wurde Gutsbesitzer in seiner baltischen Heimat. Während eines Aufenthaltes in Wien 1809, bei dem die Löwensterns vom französisch-österreichischen Krieg überrascht wurden, starb seine Frau. Um sich von seinem furchtbaren Verlust abzulenken, machte Löwenstern im Gefolge des russischen Fürsten Gagarin, der als Generaladjutant vom russischen Kaiser in das französische Hauptquartier entsandt worden war, die Schlacht von Wagram mit. Wir verdanken Woldemar einen eingehenden Bericht dieser Schlacht, dabei besonders interessant die Schilderung der Panik (zu einem Zeitpunkt, als die Franzosen eigentlich die Schlacht schon gewonnen hatten) in der Nähe der Donauübergänge, also im Rücken der französischen Armee. Löwenstern folgte an Stelle des mit dem Pferd gestürzten Gagarin der französischen Armee beim Vormarsch bis zum Abschluss des Waffenstillstandes. Später ging er zurück in seine Heimat und verlebte die folgenden drei Jahre teils in Petersburg, teils auf seinem Gut.
Abbildung 4: Woldemar von
Löwenstern
Nachdem Anfang 1812 der Angriff Frankreichs immer wahrscheinlicher wurde, reiste Löwenstern erneut in die Hauptstadt, wurde als Major reaktiviert und zum Adjutanten bei der 1. Westarmee ernannt, d.h. beim Kriegsminister und Oberbefehlshaber General Barclay de Tolly. U.a. zählte zu seinen Aufgaben das Erstellen der vertraulichen Berichte Barclays für den Kaiser, so dass Löwenstern mit den geheimsten Dingen bekannt wurde. Nach der Schlacht von Walutina Gora [9] wurde Löwenstern von Dorogobusch mit einer Depesche zum Gouverneur von Moskau, Rostoptschin, gesandt. Dieser hielt in Moskau fest und als unser Protagonist auf seiner Abfertigung zurück zur Armee bestand, erklärte Rostoptschin ihm, er sei verhaftet. Löwenstern hatte in der Depesche seinen eigenen Haftbefehl überbracht... Man hatte ihn bei der Armee der Spionage verdächtigt und wollte ihn daher bis zur Klärung der Vorwürfe von der Truppe entfernen. Zwei Wochen später war er jedoch rehabilitiert und langte bei der Armee, die inzwischen auf dem Schlachtfeld von Borodino eingetroffen war, am Vorabend der großen Schlacht an. Es folgten der Rückzug hinter Moskau und der bekannte Flankenmarsch nach Süden. Da Barclay erst von Kutusow im Oberbefehl abgelöst und dann nach Petersburg abberufen wurde, wechselte Löwenstern in Kutusows Stab. Dort machte er die Verfolgung der nunmehr zurück gehenden Franzosen mit. Im Dezember, in Wilna, erfuhr er vom General Konownitzin, dass der gerade wieder bei der Armee eingetroffene Kaiser Alexander I. Löwensterns für Borodino erhaltene Beförderung zum Oberstleutnant rückgängig gemacht habe und den von Kutusow gemachten Beförderungsvorschlag (zum Obersten) eigenhändig aus der Vorschlagsliste gestrichen habe. Aus unbekanntem Grund war er also erneut in Ungnade gefallen.
Löwenstern verfiel verständlicherweise in tiefe Depression, aus der ihn erst der sein Freund und Kommandeur des Kürassierregiments des Kaisers, Baron Budberg, erlöste. Dieser nahm ihn in seinem Gefolge beim Vormarsch durch das Großherzogtum Warschau nach Preußen mit. Hier erkrankte auch Woldemar, genas aber bereits nach drei Wochen und folgte dem Hauptquartier nach Plock. Dort erfuhr Löwenstern von Kutusow, dass die kaiserliche Ungnade verraucht sei und er sich dem Armeekorps seiner Wahl anschließen könne – so begab er sich zum General Winzingerode. Im März erhielt er den Befehl über zwei Kosakenregimenter (Popow 13, Ilowaiski 12), wurde also de facto Brigadechef. Mit diesen Regimentern unternahm er im Frühjahrsfeldzug 1813 zahlreiche Streifzüge, auch im Rücken der Franzosen, wofür er den preußischen Pour-le-merite bekam. Während des Waffenstillstandes sicherte er südlich von Berlin, bei Belitz, die Demarkationslinie. Nach Ablauf des Waffenstillstandes landete Löwenstern bei Sonnenwalde den Coup seines Lebens, indem seine Kosaken eine französische Kriegskasse mit rund 700.000 Francs erbeuteten. Wie er diesen Schatz sowohl vor seinen eigenen Waffengefährten als auch vor dem Zugriff der preußischen Behörden in Berlin bewahrte, liest sich wie ein Krimi. Löwenstern gelang es unter Anwendung aller Tricks, sich den größten Teil zu sichern. Im folgenden konnte er sich natürlich einen gewissen Luxus nicht versagen; hier sei nur erwähnt, dass er 1814 nach Paris mit einer eigenen Jagdhunde-Meute im Gepäck kam! Sein jüngerer Bruder, der nur wusste, dass Woldemar auch in Paris sei, aber seinen Aufenthaltsort nicht kannte, ließ sich einfach von einem Pariser in das teuerste Lokal der Metropole führen, wo er dann auch folgerichtig Woldemar mit einigen Kameraden beim fröhlichen Siegesschmaus antraf... Wir fügen noch an, dass Woldemar 1815 Kommandant von Vitry war und nach seiner Pensionierung als General lange Jahre in Petersburg lebte, wo er Anfang 1858 verstarb. Außer seinen deutschsprachigen Erinnerungen hinterließ er noch umfangreiche französische Memoiren, die ebenfalls im Druck erschienen sind.
Friedrich v. Schubert: Unter dem Doppeladler
Diese Memoiren sind nur durch eine Reihe glücklicher Umstände an die Öffentlichkeit gelangt. Schubert schrieb sie nach 1860 in Form von Briefen an eine uns unbekannte Dame (außerdem sind in dem Buch für die Zeit ab 1814 auch einige Briefe an seinen Vater abgedruckt). Diese Briefe blieben lange im Familienbesitz; ein Zweig der Familie übersiedelte später nach Deutschland, und in den Wirren des II. Weltkrieges rettete ein Nachfahre die Papiere. Dieser Nachfahre, ebenfalls namens Friedrich v. Schubert, bereitete die Manuskripte dann 1961 für den Druck auf.
Abbildung 5: Friedrich von
Schubert
Schubert, Jahrgang 1789, entstammte einer angesehenen russlanddeutschen Familie. Sein Vater war der damals bekannte Astronom Theodor v. Schubert, der kurz zuvor von Pommern nach Russland eingewandert war. Friedrich Schubert trat ebenfalls sehr früh, mit 14 Jahren, in den Dienst beim russischen Generalstab ein (der damals nur etwa aus 30-40 Offizieren bestand). Aufgrund seiner vom Vater erhaltenen mathematischen Ausbildung wurde er sogleich für geodätische Arbeiten und Expeditionen verwendet. 1806 nahm er an dem Feldzug in Preußen, 1808 an der Eroberung Finnlands und 1810 am Krieg mit der Türkei in den Donaufürstentümern teil. Da er sich bewährte, klettert er die militärische Stufenleiter rasch nach oben. 1812 war er bereits Oberquartiermeister im 2. Kavalleriekorps, General Korff. Als solcher diente er 1813 auch im Langeron'schen Korps im Verband der Schlesischen Armee. Für Leipzig wurde er 1815 zum Oberst befördert (das Patent wurde also um zwei Jahre zurückdatiert). Die Erinnerungen enthalten auch Schilderungen der Schlacht an der Katzbach und des Rheinübergangs bei Kaub (bei letzterem finden sich aufschlussreiche Passagen über die russischen Leinwandpontons, mit denen die Blücher'sche Armee auch über Elbe, Saale, Marne und Aisne ging). Zeitweise nahm Schubert an der Einschließung von Mainz im Winter 1813/14 teil, bevor er auch nach Frankreich marschierte. Zu dieser Periode sind interessante Notizen über das gespannte Verhältnis zwischen Alexander I. und Blücher im Buch enthalten. Leider brechen die ausführlichen Erinnerungen kurz vor der Einnahme von Paris ab, so dass für die nachfolgenden Zeitabschnitte nur die kürzeren Briefe an den Vater, geschrieben unter dem unmittelbaren Eindruck der Erlebnisse, verfügbar sind. Interessant ist hierbei der Gegensatz zwischen den kritischen, hasserfüllten Ansichten des gerade 25-Jährigen über Napoleon (in den Briefen an den Vater) und der ausgewogenen Beurteilung des französischen Kaisers aus der Sicht des gereiften Mannes (in den Briefen der 1860er Jahre). Zwischen 1815 und 1818 gehörte Schubert dem russischen Besatzungskorps in Frankreich an. Danach war er noch lange Jahre im russischen Generalstab tätig und beschäftigte sich besonders mit kartografischen Aufnahmen. Von 1834 bis 1843 war er Generalquartiermeister im Kriegsministerium, 1845 wurde er General der Infanterie. Nicht zuletzt war er schriftstellerisch sowie musisch ambitioniert und wurde auch Mitglied der russischen Akademie der Wissenschaften. Mit zahlreichen Reisen, besonders nach Nizza, verbrachte er die letzten Lebensjahre, bevor er 1865 in Stuttgart verstarb. Schubert und seine Familie sind ein Idealbeispiel für die kosmopolitische Lebensweise der russischen Oberschicht des 18. und 19. Jahrhunderts und besonders für die vielfältigen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland jener Zeit. Wollen wir hoffen, dass unsere Völker - nach den Tragödien des 20. Jahrhunderts - im 21. Jahrhundert wieder an diese schöne Tradition anknüpfen!
Für die Liebhaber historischer Details sei hier noch eine Schubert'sche Episode beim Lubenski'schen Husarenregiment unter General Melissino im Jahr 1813 eingefügt. Sie führt uns das russische Heer jener Tage recht plastisch vor Augen: "Dieses Regiment hatte (Melissino) selbst aus lauter geworbenen Leuten formiert und er allein war imstande, es in Ordnung zu halten; denn vor seiner eisernen Faust, seiner unerbittlichen Strenge, seiner Grausamkeit zitterten alle diese Menschen, die sonst nichts fürchteten. Das Regiment bestand aus dem Abschaum aller Vagabunden, die im südlichen Russland aufzufinden gewesen waren..., alle zum Galgen reif, aber alles schöne Leute und trefflich einexerziert. Man fand alles mögliche in diesem Regiment: alle Handwerke, Künstler, eine herrliche Musikbande, eine Komödientruppe; man sagt sogar, dass sich unter seinen Husaren mehrere russische Offiziere befanden, welche wegen irgendeines Vergehens ihr Regiment heimlich verlassen hatten, von ihm angeworben waren und nun unter anderem Namen als gemeine Husaren dienten. Das Regiment war wunderschön, hatte die schönsten Pferde, hielt die strengste Disziplin, denn das geringste Vergehen wurde auf das grausamste bestraft; aber einer bewachte den anderen, keiner traute dem anderen, sonst wären sie alle davongelaufen, aber so fochten sie wie Verzeifelte gegen den Feind. Bei der Schlacht von Dresden riss eine Kanonenkugel Melissino in Stücke, und mit seinem Tode hörte diese Hölle, denn das war sein Regiment, auf; es fand sich niemand, der es weiterführen konnte, und man komplettierte es von nun an mit Rekruten. Nach einer Woche, wo täglich nach Tische bei Melissino entweder Musik oder Theatervorstellung war oder Nationaltänze aufgeführt wurden (alles durch Husaren seines Regiments), erhielt ich den Auftrag, nach Bojadel an der Oder zu gehen..." [10]; S. 295f.
Boris Uxkull: Armeen und Amouren
Diese Erinnerungen hatten ein ähnliches Schicksal wie die Schuberts. Sie gelangten bedingt durch die Wirren des 20. Jahrhunderts aus dem Baltikum nach Deutschland, wo sie Freiherr J.-D. von Uexkull 1965 veröffentlichte (leider enthält das Buch kein Bild Uxkulls, dafür aber ein Faksimile seines Journals 1812/13 und einen Auszug der Dienstliste, einer Art Personalakte).
Boris Uxkull wurde 1793 geboren. Er trat 1809, also auch in frühester Jugend, in die Garde à Cheval ein. Als Subalternoffizier machte er die Kriege von 1812-1815 mit und nahm 1819 seinen Abschied als Rittmeister. In dieser relativ kurzen Dienstzeit nahm er immerhin an 17 Schlachten teil und erhielt 11 Auszeichnungen [11]; S.11. Vom historischen Standpunkt aus bieten die Memoiren nicht viel Neues, geben aber gute Einblicke in das Kampagneleben der russischen Kürassierregimenter, die ja nicht zuletzt bei Borodino einen schweren Stand hatten (an diesem Tag war Uxkull in der Suite Barclays). Die Erinnerungen sind darüber hinaus ein weiteres schönes Beispiel für den engen Zusammenhang zwischen der russischen und sonstigen europäischen, besonders der deutschen Kultur. Ähnlich wie die beiden Löwensterns verkörperte Uxkull den Prototyp des ritterlichen Offiziers und Edelmann, der – sofern Geld vorhanden war – auf großem Fuße lebte, aber sich die heitere Laune auch nicht während der Mühen und Entbehrungen auf dem Marsch, im Biwak oder in der Schlacht verderben ließ und seinen Kameraden stets ein guter Freund war. Darüber hinaus ließ der Autor in keinem Quartier "etwas anbrennen". Gelegentlich wurde er sogar als Casanova des 19. Jahrhunderts bezeichnet. Um auch einmal diese Seite des Krieges zu charakterisieren, folgt hier der Tagebucheintrag Uxkulls aus Saaz in Böhmen, datiert 26.09.1813 (also aus einem Erholungsquartier zwischen den Schlachten von Kulm und Leipzig).
"Ein netter Ort;... Marionettentheater, das Goethes 'Faust' wiedergab. Abenteuer mit Frau M., die ich im Theater gesehen hatte; beim Herausgehen trat sie mir auf den Fuß und gab mir ein Zeichen, ihr zu folgen. Ihr Begleiter verließ sie am Eingang ihres Hauses; ich hielt mich hinter einer Säule versteckt, wo ich eine gute halbe Stunde wartete, ohne die Geduld zu verlieren. Endlich sehe ich einen Jungen auf mich zu kommen, der mich am Arme ergreift und aus voller Kehle zu schreien anfängt. Zwei von mehreren Personen begleitete Fackelträger treten aus dem Haus; ich werde in das Haus gezerrt, wo der Hausherr, ein Professor, mich mit folgenden Worten empfängt: 'Sie haben schlechte Absichten. Sie wollen entweder stehlen, spionieren oder ein galantes Abenteuer suchen! Damit wird es nichts! Ich werde Sie der Polizei übergeben, und Sie werden streng bestraft werden. Für heute abend ist es jedoch zu spät. Sie werden vorerst in ein Zimmer eingesperrt werden!' - Ich war von dem Vorgefallenen wie vor den Kopf geschlagen, wollte versuchen mich zu rechtfertigen, als ich von neuem ergriffen und in ein Zimmer gestoßen wurde, das sofort verschlossen wurde. Meine Lage war denkbar unangenehm; ich war ohne Waffen und mußte also Geduld haben. Ich warf mich auf ein Sofa und fing bereits an einzuschlummern, als mich eine weiche Hand berührte, die mich aufspringen ließ. Es war meine Schöne; das ganze Abenteuer erwies sich als strategischer Plan von ihr. Man kann sich vorstellen, dass ich meine Zeit nun ausnützte..." [11]; S. 154f.
Sir Robert Wilson: Geheime Geschichte des Feldzugs von 1812 in
Russland
Es mag überraschen, dass uns ausgerechnet ein Engländer eine geheime Geschichte des denkwürdigen Jahres 1812 hinterließ, gehörte doch das Vereinigte Königreich zu den wenigen europäischen Nationen, die keine Truppen auf dem russischen Kriegsschauplatz hatten. Es handelt sich bei Wilsons Buch, ähnlich wie bei Clausewitz', um eine zusammenfassende Darstellung, die jedoch auch viele persönliche Erlebnisse beinhaltet und aufgrund der besonderen Einsichten Wilsons in das Innere der russischen Militärführung hier angeführt zu werden verdient.
Wilson war im Sommer 1812 nach der Wiederannäherung der beiden Staaten als englischer Gesandter ins russische Hauptquartier geschickt worden. Er reiste von England im April 1812 über Konstantinopel zur russischen Armee. Bei der Hauptarmee, d.h. im Stabe Barclays langte er kurz vor der Schlacht von Smolensk Mitte August an. In der Schlacht, am 17.08., wurde Wilson sofort tätig, in dem er eine russische Batterie gegen einen Angriff polnischer Truppen vorführte. Ziemlich schnell wurde Wilson klar, dass innerhalb der russischen Generalität eine tiefe Spaltung eingetreten war: auf der einen Seite der scheinbar zögerliche, vorsichtige Barclay, der die Strategie des Rückzugs in die Tiefe des russischen Reiches verfolgte, und auf der anderen Seite die Nationalrussen, die sich lieber auf Tod und Leben schlagen wollten, als weiter zurück zu gehen. Die letztere Fraktion bat Wilson, ihre Ansichten bei Kaiser Alexander zu vertreten. Nach anfänglichem Zögern unterzog er sich dieser heiklen Aufgabe und reiste nach Petersburg, wo er auch vom Kaiser empfangen wurde. Dort blieb er bis 15.09. (inzwischen hatte Kutusow Barclay ersetzt und die Schlacht von Borodino geschlagen) und begab sich dann wieder zur Armee, hinter Moskau. In den folgenden Wochen des September/Oktober suchte Kutusow die Franzosen festzuhalten, in der Voraussicht, dass ein französischer Rückzug im Winter in die sichere Katastrophe münden würde. Dazu ließ sich Kutusow – scheinbar – in Verhandlungen mit Napoleons Abgesandtem, General Lauriston ein. Da dies den englischen Interessen zuwider lief, übte Wilson (in Übereinstimmung mit der Meinung der meisten Russen) starken Druck auf Kutusow aus, um ein Treffen mit Lauriston zu verhindern. Es hat den Anschein, dass Wilson die Intentionen Kutusows nie begriff und ihn daher später vor der Geschichte in ein schlechtes Licht setzen wollte.
Im Ergebnis erreichte Kutusow sein Ziel; die Franzosen blieben zu lange in Moskau. Wilson schildert die darauf folgenden Gefechte bei Tarutino und Malo Jaroslawetz. Bei letzterer Schlacht beschreibt er eindringlich das Zögern Kutusows, sich in eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem fliehenden Löwen Napoleon einzulassen, was dazu führte, das sich nach der Schlacht von Malo Jaroslawetz auch die Russen zurückzogen und bereits den Weg ins südliche Russland freigemacht hatten, wovon aber die Franzosen zu ihrem Unglück nichts erfuhren. Ähnliches wiederholte sich bei Krasnoi, wo Kutusow mit vergleichsweise geringem Einsatz wohl die gesamte französische Armee hätte gefangennehmen bzw. vernichten können. Eine interessante Szene aus der Verfolgung der Franzosen durch die Kosaken mag hier Platz finden: "Als (Wilson) am Morgen des 5. (November) die ersten feindlichen Biwachtstellen erreichte, erblickten einige ihn begleitende Kosaken eine Kanone und mehrere Munitionswagen mit den gestürzten Pferden unten in einem Grunde liegen. Sie stiegen ab, besahen aufmerksam die Hufe der Pferde, schrien laut auf, stürzten auf den englischen General los, küssten ihm die Kniee und das Pferd und tanzten und sprangen wie Verrückte. Als ihr Jubel sich einigermaßen gelegt hatte, wiesen sie auf die Hufeisen der Pferde und sagten: 'Gott hat Napoleon vergessen lassen, dass es einen Winter in unserem Lande gibt. Trotz Kutusows werden die Gebeine des Feindes in Russland bleiben.' Es zeigte sich bald, dass sämtliche Pferde der feindlichen Armee eben so unvollkommen beschlagen waren, mit Ausnahme des polnischen Corps und der Pferde des Kaisers, welche der Herzog von Vicenza mit gehöriger Voraussicht stets hatte scharf beschlagen lassen, wie es bei den Russen Brauch ist." [12]; S. 221. An anderer Stelle wird ein russisches Jägerbataillon auf Bauernpferden erwähnt, dass Wilson an der Beresina traf (zum Wittgenstein'schen Korps gehörend). Wilsons Buch endet leider mit dem Jahre 1812, wir besitzen aber für 1813 noch eine Anekdote aus der Feder Woldemar v. Löwensterns, die sowohl Wilsons etwas spleenige Tapferkeit kennzeichnet, als auch dem Sammler Uniformhinweise liefert: "(Ich traf oft) den bekannten General Wilson, der den Englischen Kommissär bei der Russischen Armee darstellte. Es war ein langer dürrer Engländer, der die Manie hatte, sich den Kugeln auszusetzen... In den Regentagen der Schlacht bei Dresden 1813, hörte ich erzählen, erschien Wilson in einem Regenmantel von Wachstaft, in welchen der Herbstwind hinein blies und ihn aufpuffte. Beim Sturm auf den Großen Garten, wobei Wilson nichts zu tun hatte, als bloß dem Feuer sich auszusetzen, riss ihm eine Geschützkugel den Mantel glatt weg und er saß wieder da auf seinem mageren Stutzschweif, die dürre, rote, unzuverletzende Gestalt." [8]; S. 264f.
Eine letzte interessante Episode aus dem Leben des echten Gentleman und Sportsmannes soll noch berichtet werden. Als Angehöriger des britischen Besatzungsheeres rettete Wilson 1815 den zum Tode verurteilten ehemaligen französischen Generalpostmeister Lavalette (einen eingefleischten Bonapartisten). Nachdem Lavalette im Gefängnis mit seiner Frau die Kleider vertauscht hatte, entfliehen und sich bei Pariser Freunden verstecken konnte, kutschierte Wilson ihn persönlich mit seinem Kabriolett durch die scharf bewachten Barrieren von Paris bis nach Mons in Belgien [13]; Bd. II, S. 275ff. Wilson starb 1857.
Ludwig v. Wolzogen: Memoiren
Wolzogen, geboren 1773, verbrachte seine Jugend an der berühmten Carlsschule in Stuttgart. Auf dieser Schule war auch Schiller zusammen mit zwei älteren Brüdern Wolzogens erzogen worden; später wurde Schiller auch Schwager der Brüder Wolzogen. Nach kurzer Dienstzeit in Württemberg trat Wolzogen durch Vermittlung des später so unrühmlich geendeten Major Massenbach in den preußischen Dienst über. Dort wurde er beim Infanterieregiment Fürst Hohenlohe als Portepéefähnrich angestellt. 1802 übernahm er das Erzieheramt bei dem jungen Prinzen Eugen v. Württemberg (aus einer jüngeren Linie des württembergischen Herrscherhauses), der zunächst in Schlesien aufwuchs (die Memoiren Herzog Eugens werden im nächsten Abschnitt behandelt). 1805 tritt Wolzogen wieder in württembergische Dienste und nahm als Quartiermeister-Leutnant in der Brigade des Generalmajor v. Seckendorf am Feldzug gegen die Österreicher teil. 1807 nahm er erneut den Abschied aus württembergischen Diensten und ging wiederum nach Preußen, wo er aufgrund des gerade verlorenen Krieges und der Reduzierung der preußischen Armee aber auf eine ihm versprochene Stelle verzichtete und weiter nach Russland reiste. Dort wurde er im Oktober als Major im Quartiermeisterstab angestellt. Die folgenden Jahre vergingen mit dem Erlernen der russischen Sprache, Hilfsdiensten beim General Phull und einer weiteren Reise mit dem jungen Prinzen Eugen v. Württemberg. Nach seiner Ernennung zum Flügeladjutanten Kaiser Alexanders im Jahr 1810 wurde Wolzogen im darauf folgenden Jahr Oberstleutnant und vom Kaiser mit der Aufgabe betraut, das westliche Kriegstheater zu rekognostizieren und geeignete Stellungen ausfindig zu machen. Dies beweist, das der russische Kaiser schon sehr früh mit der Möglichkeit rechnete, von Napoleon angegriffen zu werden, obwohl äußerlich noch ein freundschaftliches Verhältnis bestand. Für den Militärhistoriker ist der Umstand von besonderem Interesse, dass Wolzogen maßgeblichen Anteil an der Phull'schen Idee der Anlage eines befestigten Lagers bei Drissa hatte. Dieses Lager hat die Armee ein Jahr später während des Rückzuges vor den Franzosen tatsächlich bezogen und – schnellstmöglich wieder verlassen, da sie in dieser Falle vermutlich von Napoleon gefangen worden wäre. Alles in allem haben diese Arbeiten Wolzogens zur Vorbereitung der russischen Armee beigetragen, unter anderem durch Verbesserung der Schiffahrtswege für den Nachschub, durch Planung einer neuen Festung sowie durch Diskussionen mit dem Kaiser und Kriegsminister Barclay über die einzuschlagende Strategie. 1812 wurde Wolzogen zunächst Generalquartiermeister im Observationskorps unter General Lawrow. Kurz vor dem Krieg zum Oberst befördert, machte er den eigentlichen Feldzug, darunter die Schlachten von Smolensk, Walutina Gora und Borodino, gewissermaßen als Volontär bei der Armee mit, da er seiner Stellung nach immer noch Flügeladjutant war. 1813 war er dann wieder im kaiserlichen Hauptquartier und wurde für seine Verdienste in der Völkerschlacht bei Leipzig außer der Reihe zum Generalmajor befördert, eine steile Karriere seit seinem Eintritt als Major 1807! Der Winterfeldzug 1814 sah ihn dann als Generalstabschef des III. deutschen Bundeskorps in den Niederlanden. 1815 wurde er von Friedrich Wilhelm III. erneut in den preußischen Dienst übernommen. Nach verschiedenen Verwendungen erhielt er 1836 den Abschied mit dem Charakter als General der Infanterie. Wolzogen starb 1845.
Abbildung 6: Ludwig von Wolzogen
Eine interessante Episode aus dem russischen Feldzug, die uns eine der Ursachen der Spionageängste der Russen und der daraus resultierenden Verdächtigungen der Nicht-Russen (siehe auch den obigen Abschnitt zu Woldemar von Löwenstern) enthüllt, teilt Wolzogen in [14], S. 118ff mit. "Es war nämlich ein Adjutant des Kaisers, Fürst Lubomirsky, in der Suite Barclays, welcher zufällig nach dem Schlusse des obenerwähnten Kriegsrates in Smolensk eine Unterredung des Obersten Toll mit mehreren russischen Generalen auf der Straße mit angehört und sich über das Ergebnis des Kriegsrates so viel zusammengereimt hatte, dass Barclay vorgeschlagen, die Franzosen förmlich anzugreifen, ich aber, um diese entscheidende Maßregel zu verhindern, nur eine gewaltsame Rekognoszierung proponiert habe, welche Ersterer, da er immer mir zu folgen pflege, wohl auch unternehmen werde. Nun befand sich aber die Fürstin Lubomirsky gerade auf ihrem Schlosse zu Ljadui, wo Murat sein Hauptquartier hatte, und aus Furcht, die beabsichtigte Rekognoszierung möchte nach jenem Orte hin gerichtet sein und seine Mutter dadurch in Lebensgefahr geraten, ritt der Fürst noch an demselben Abend, nur von einem Kammerdiener begleitet, auf die unter dem General Olenin in der Gegend von Krasnoi stehenden Vorposten und schickte den Kammerdiener von dort aus mit der Nachricht von dem Vorgehen der Russen und der Aufforderung, sich schleunigst durch die Flucht zu retten, an seine Mutter. Auf solche Weise kam auch ihr Gast, der König von Neapel, hinter das Projekt Barclays, welches er indes richtiger beurteilte als Lubomirsky und deshalb jenes Billet sofort an Sebastiani nach Rudnia abfertigte. ... Als ich ... Barclay zu der glorreichen Rekognoszierung Glück wünschte, erzählte er mir, der Feind sei dergestalt überfallen worden, dass Sebastiani beinahe selbst gefangen worden wäre; wenigstens habe er nicht mehr Zeit gehabt, seine Papiere mit sich fortzunehmen, welche die Kosaken in einem Portefeuille auf seinem Tische gefunden hätten. Nachdem ich einige Papiere daraus durchgesehen hatte, stieß ich auf ein Billet des Königs von Neapel an Sebastiani, welches ungefähr folgendermaßen lautete: 'Soeben erfahre ich, dass die Russen eine gewaltsame Rekognoszierung in der Richtung auf Rudnia vornehmen wollen; seien Sie auf Ihrer Hut und ziehen Sie sich bis auf die Infanterie, die Ihnen zur Unterstützung angewiesen ist, zurück.' ... Auf mich machte die Lesung dieser Zeilen einen ergreifenden Eindruck, und ich konnte mich nicht enthalten, Barclay einerseits meine höchste Verwunderung darüber auszusprechen, wie die Nachricht von seinem Vorhaben so schnell zu Murats Kenntnis gelangt sein könne, da er (Barclay) doch Niemandem vorher ein Wort davon gesagt habe, andererseits aber auch die Befürchtung zu äußern, dass man beim Heere nun sicher glauben würde, ich stehe mit den Franzosen in Verbindung und hätte ihnen den Plan mitgeteilt, indem ich ja ohnehin schon als Verräter verdächtigt und fast von jedem eingeborenen Offizier, ja selbst von den gemeinen Soldaten verabscheut würde." In der Folge musste auch Wolzogen nach Petersburg abreisen und wurde nur aufgrund einer persönlichen Bürgschaft des Freiherrn vom Stein vor weiterem Ungemach bewahrt.
Eugen v. Württemberg: Memoiren
Prinz Eugen, geboren 1788, wuchs zunächst in Schlesien auf, da sein Vater preußischer General war. Aufgrund seiner verwandtschaftlichen Beziehungen ging er später nach Russland, wo er bereits als 12- oder 13-Jähriger durch Kaiser Paul I. zum Generalmajor und Chef des Pskow'schen Dragonerregiments ernannt worden war. Grund dieser Ernennung war sicher die nahe Verwandtschaft zum russischen Kaiserhaus. Der Kaiser ließ ihn auch nach Petersburg kommen, da er große Pläne mit ihm hatte. Nach der Ermordung Pauls 1801 und - wahrscheinlich - aufgrund der kalten Behandlung durch dessen Nachfolger Alexander I. kehrte Prinz Eugen nach Schlesien zurück, wo er fortan durch Ludwig v. Wolzogen erzogen wurde. Etwa 1805 bittet Eugen um die Aufnahme in den aktiven russischen Militärdienst. Dieses Gesuch wurde aber offenbar lange nicht beantwortet. Daraufhin nahm Prinz Eugen Adjutantendienste bei seinem Vater wahr und trat in Verhandlungen mit dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. über einen eventuellen Eintritt in die preußische Armee. In dieser Phase erhielt er jedoch die Einberufung zu seinem russischen Regiment. So wurde er dann noch Augenzeuge des Krieges der Franzosen gegen Preußen und Russen 1806/07. Die folgenden Jahre verlebte Eugen in Russland und Preußen, bis er 1810 Gelegenheit erhielt, am Krieg gegen die Türken teilzunehmen. Den Kriegsausbruch 1812 erlebte er als Kommandeur der 4. Division im II. Korps, Generalleutnant Baggovout (Baggehufwudt) der 1. Westarmee unter Barclay. Hier beginnt die geschichtliche Rolle Prinz Eugens als Heerführer in den Befreiungskriegen. Besonders hervorzuheben ist sein Anteil an den Schlachten von Walutina Gora, Kulm und Leipzig, wo er mit seinen Truppen jeweils verzweifelte Abwehrkämpfe gegen die französischen Truppen durchzustehen hatte. Besonders die heldenmütige Entscheidung nach der Schlacht bei Dresden, sich dem vorstoßende Korps Vandamme aufopferungsvoll entgegen zu stellen und so die Gefahr der Umzingelung der in der Schlacht bei Dresden geschlagenen alliierten Truppen zu bannen, verdient höchstes Lob. Sie machte erst den Sieg bei Kulm und die Vernichtung des Vandamme'schen Korps möglich. Eine weitere hervorhebenswerte Tat ist sein Aushalten bei Wachau am 16. Oktober 1813, gemeinsam mit dem preußischen II. Korps Kleist. An diesem Tag bestand die reale Gefahr, dass Napoleon die dünne Schlachtlinie der Verbündeten im Süden Leipzigs durchstieß und so der Völkerschlacht einen ganz anderen Ausgang gegeben hätte. Leider wurde der Anteil Eugens in den offiziellen russischen Berichten nie entsprechend gewürdigt (wohl aufgrund der immer noch bestehenden Abneigung Kaiser Alexanders gegen ihn), so dass Eugen nach dem Pariser Frieden entschlossen war, aus dem Dienst auszutreten. Es kam jedoch nicht zum Bruch; Eugen wurde Befehlshaber des I. Armeekorps in Mitau. Die Jahre 1815-1825 vergingen mit Reisen, der Arbeit an seinen Erinnerungen und musikalischen Kompositionen. Später nahm er - nunmehr als Chef des VII. Armeekorps - unter Feldmarschall Diebitsch erneut an einem Krieg gegen die Türkei teil. Prinz Eugen starb 1857.
Abbildung 7: Prinz Eugen von
Württemberg
Wir führen aus seinen Erinnerungen eine kleine Szene an, die nach der Schlacht von Smolensk, am Morgen der Schlacht von Walutina Gora, 19. August 1812, spielt. Sie zeigt erstens, dass auch hochgestellte Persönlichkeiten in dieser Zeit die Leiden und Mühen des einfachen Soldaten bis zu einem gewissen Grade teilen mussten und zweitens, wie Planungen und strategische Kombinationen im Krieg häufig durch geringfügige Ursachen zu Makulatur werden: "Warum die übrigen Truppen sich so sehr verspäteten, habe ich bis zu dieser Stunde nie erfahren und mir ist nur bekannt, dass meine Division, die auf dem äußersten rechten Flügel gestanden hatte und deren Bestimmung es sonach geworden war, den Schweif des Heeres zu bilden, erst nach 1 Uhr des Nachts sich in Marsch setzen konnte, um dem voraus ziehenden Truppen zu folgen. Ich ritt eine Weile hinter der Division her, wohin beim Rückzuge der Chef gehört, legte mich dann auf eine Kanone und schlief ruhig ein. Bei Tagesanbruch erweckte mich der Leutnant Klinger, Barclays Adjutant, und berief mich schleunigst zum kommandierenden General. Ich erfuhr hier, dass nicht nur ein Teil der Kolonne viel zu spät abmarschiert, sondern auch während der Nacht in der Irre herumgezogen sei, so dass, wie mir Barclay auf den Feind deutend, selbst sagte, die Frucht unseres Nachtmarsches keine andere war, als das Wiederhervortreten im Angesicht der Petersburger Vorstadt. Wie dies zuging, kann ich wahrhaftig mir selbst kaum erklären..." [15]; Bd. II, S. 18.
Weiterführende Literatur
An weiteren Memoirenwerken (in deutscher Sprache) von Kombattanten auf russischer Seite sind mir bekannt: die Erinnerungen Michailowsky-Danilewskys und das Tagebuch des Oberstleutnants von Tiedemann aus dem Jahr 1812, herausgegeben von Max Lehmann, Jahrbuch für die deutsche Armee und Marine, Bd. 24. Beide liegen mir jedoch nicht vor. Darüber hinaus haben die Generale Bennigsen und Langeron Memoiren in französischer Sprache hinterlassen. Vor kurzer Zeit erschienen die Erinnerungen des russischen Offiziers und Partisanenführers Denis Davidov in einer englischen Ausgabe. Sicherlich wird es auch eine ganze Reihe von Erinnerungen geben, die nur in russischer Sprache erschienen sind. Vielleicht können andere Sammlerfreunde, sofern sie hier noch nicht besprochene Werke besitzen, diese in der "Zinnfigur" kurz darstellen?
Schließlich sollen noch die Denkwürdigkeiten aus dem Leben des russischen Generals v. Toll, herausgegeben von Bernhardi [16], erwähnt werden. Anders, als es der Titel vermuten läßt, handelt es sich hierbei jedoch um eine Biografie. Sie ist allein schon wegen ihres Umfangs (ca. 2.000 S.) und der Fülle des darin enthaltenen Materials eine Fundgrube jeden Sammler dieser Zeit.
Literatur
1. Holzhausen, P., Die Deutschen in Rußland. Leben und Leiden auf der Moskauer Heerfahrt. 1924, Berlin: Morawe & Scheffelt Verlag. 155, 260 S.
2. Kleßmann, E., Napoleons Rußlandfeldzug in Augenzeugenberichten. 1964, Berlin, Darmstadt, Wien: Deutsche Buch-Gemeinschaft. 422 S.
3. Clausewitz, C.v., Der russische Feldzug von 1812, ed. H. Greiner. 1953, Wiesbaden: Limes Verlag. 212 S.
4. Förster, G., Carl von Clausewitz. Lebensbild eines patriotischen Militärs und fortschrittlichen Militärtheoretikers. 1983, Berlin (Ost): Militärverlag. 56 S.
5. Durowa, N., Die Offizierin. Das ungewöhnliche Leben der Kavalleristin Nadeshda Durowa erzählt von ihr selbst. 1994, Leipzig: Gustav Kiepenheuer. 384 S.
6. Francois, K.v., Die Memoiren des Karl von Francois aus der Zeit der Befreiungskriege (1808 - 1814), ed. H. Pörnbacher. 1965, Wien: Kösel-Verlag. 197 S.
7. Löwenstern, E.v., Mit Graf Pahlens Reiterei gegen Napoleon. Denkwürdigkeiten des russischen Generals Eduard von Löwenstern, ed. Baron G. Wrangell. 1910, Berlin: E. S. Mittler und Sohn. 338 S.
8. Löwenstern, W.v., Denkwürdigkeiten eines Livländers, ed. F.v. Smitt. 1858, Leipzig, Heidelberg: C. F. Winter'sche Verlagsbuchhandlung. 320, 303 S.
9. Hemmann, T., Die Schlacht bei Walutina Gora / Lubino am 19. August 1812. Die Zinnfigur, April / Mai 2000 : S. 83-86, 128-132.
10. Schubert, F.v., Unter dem Doppeladler. Erinnerungen eines Deutschen in russischem Offiziersdienst 1789 - 1814, ed. A. Amburger. 1962, Stuttgart: K. F. Koehler. 390 S.
11. Uxkull, B., Armeen und Amouren. Ein Tagebuch aus napoleonischer Zeit, ed. J.-D.F.v. Uexküll. 1965, Hamburg: Rowohlt. 322 S.
12. Wilson, Sir R., Geheime Geschichte des Feldzugs von 1812 in Rußland. 1861, Leipzig: Adolf Gumprecht. 339 S.
13. Lavalette, A.M.-C., Im Dienste Napoleons. Erinnerungen des Grafen von Lavalette, ed. G. Kuntze. ca. 1900, Stuttgart: Verlag von Robert Lutz. 259, 306 S.
14. Wolzogen, L.v., Memoiren des königlich preußischen Generals der Infanterie Ludwig Freiherr v. Wolzogen. 1851, Leipzig: Otto Wiegand. 311, CXXXVI S.
15. Württemberg, E.v., Memoiren des Herzogs Eugen von Württemberg. 1862, Frankfurt a. O.: Gustav Harnecker & Co. 337, 298 S.
16. Bernhardi, T.v., Denkwürdigkeiten des kaiserlich russischen Generals von der Infanterie Carl Friedrich Grafen von Toll. 1856, Leipzig: Verlag von Otto Wigand. 430, 482, 525, 871 S.
Anmerkung der Redaktion:
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Internet: www.Napoleonzeit.de